Organisation fordert Maßnahmen zum Flächensparen

Der BUND Brandenburg fordert von der Politik zielführende Instrumente zum Flächensparen. Der tägliche Flächenverbrauch ist in Brandenburg sprunghaft angestiegen. Während die Siedlungs- und Verkehrsfläche zwischen den Jahren 2011 und 2019 täglich durchschnittlich um rund 3 Hektar zugenommen hat, lag der tägliche Flächenverbrauch zwischen 2019 und 2020 mit 7,7 Hektar mehr als doppelt so hoch. Der enorme Anstieg des täglichen Flächenverbrauchs ist ein alarmierendes Zeichen. Angesichts des Klimawandels mit Hitzewellen und Starkregenereignissen führt eine Zunahme der Flächenversiegelung zur Verschärfung der Probleme. In Hitzeperioden heizen sich die Städte zusätzlich auf und bei Starkregen kann das Wasser nicht versickern und führt zu stärkeren Flutwellen mit entsprechend höheren Schäden, so Carsten Preuß.

Die Landesregierung muss den Trend eines steigenden Flächenverbrauchs endlich stoppen und umkehren. Die Bundesregierung hat im Rahmen der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel formuliert, den Flächenverbrauch in Deutschland bis 2030 von derzeit 52 Hektar auf unter 30 Hektar pro Tag zu senken und bis 2050 sogar auf „Netto-Null. Das heißt, dass im gleichen Maße Flächen entsiegelt werden müssen, wie versiegelt werden. Das Umweltbundesamt hat für Brandenburg für den Zeitraum von 2017 bis 2020 den Zielwert für den Flächenverbrauch auf 1,3 ha pro Tag definiert. Die Landesregierung hat es versäumt, bei der Fortschreibung der landeseigenen Nachhaltigkeitsstrategie im Jahr 2019 ein entsprechendes Ziel festzulegen.

Boden hat eine wasserspeichernde Wirkung. Diese Funktion auf einer möglichst großen Fläche zu erhalten, ist im niederschlagsarmen Brandenburg angesichts länger werdender Trockenperioden besonders wichtig. Bei Hochwasser- und Starkregenereignissen trägt die Wasserspeicherkapazität des Bodens zu einer Verringerung der Schäden bei.  Der BUND Brandenburg fordert deshalb die Landesregierung auf, das Ziel der Netto-Null-Versiegelung in die Klimaanpassungstrategie aufzunehmen.

Der Bedarf an Flächen für Siedlung und Gewerbe ist zu überprüfen. Die notwendige Schaffung von Wohnraum kann zum Beispiel durch einen Sanierungsschub oder durch Aufstockung bestehender Gebäude erreicht werden. Auch Verkehrsprojekte müssen auf den Prüfstand.

Die Landespolitik muss sich dem Ziel verpflichten, Bodenversiegelungen zu verhindern. Das Infrastrukturministerium muss entsprechende konkrete Maßnahmen festlegen, fordert der BUND Brandenburg.

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