Handwerkskammern Cottbus und Dresden wenden sich mit offenem Brief und klaren Forderungen an Bundeswirtschaftsminister

Mit einem offenen Brief haben sich die Handwerkskammern Cottbus und Dresden an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sowie an die Mitglieder der Kohlekommission, die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen und weitere involvierte Bundestagsabgeordnete gewandt. Sie forderten für die 18.000 Handwerksbetriebe mit knapp 84.000 Beschäftigten und 4.000 Auszubildenden in der Lausitz, dass der Beginn der  Strukturentwicklung dem Kohleausstieg vorausgehen muss.

Der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung ist in Deutschland politischer Konsens. Er kann allerdings nur gelingen, wenn die Strukturentwicklung in der Lausitzregion beschlossen und eingeleitet ist, betont Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden. Seit der Wiedervereinigung ist diese Region einem ständigen Strukturwandel ausgesetzt. Deshalb darf der Kohleausstieg nur bei feststehender Perspektive beschlossen werden.

„Was fehlt, ist ein klarer Fahrplan für die Lausitz. Besonders deutlich wird das beim Thema Infrastruktur. In Berlin treibt man scheinbar ein Spielchen mit uns, aus welchem Steuertopf die Lausitz alimentiert wird. Mal fallen Schienenausbauprojekte aus der Förderung. Zwei Tage später kommen sie über andere Wege wieder hinein. Dieses Handeln verunsichert die Menschen zutiefst und schafft kein Vertrauen. Damit muss endlich Schluss sein“, sagt Peter Dreißig, Präsident der Handwerkskammer Cottbus.

Für eine erfolgreiche Strukturentwicklung haben die beiden Handwerkskammern fünf ganz klare Forderungen in ihrem Schreiben an die Bundespolitik formuliert:

  1. Schaffung einer Sonderwirtschaftszone Lausitz, um Wirtschaftsentwicklung zu ermöglichen und zu beschleunigen
  2. Zukunftswandel durch ein Planungs- und Umsetzungsbeschleunigungsgesetz
  3. Mit neuer Infrastruktur für die Lausitz neue Perspektiven und Verbindungen schaffen
  4. Entwicklung einer Zukunftsregion Lausitz mit der Installation von Modellprojekten, um die Wirtschaftsentwicklung anzutreiben
  5. Stärkung der Region durch Standorte von Bundesbehörden bzw. internationalen Organisationen.

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