Trinkwasser ist das bestgeschützte und -untersuchte Lebensmittel

Wasser ist das Lebensmittel Nr. 1. Jeder braucht es. Die massiven coronabedingten Einschränkungen des täglichen Lebens fordern die brandenburgische Wasserwirtschaft heraus. Diese reagiert mit größeren Kraftanstrengungen und kreativen Lösungen, so dass die Ver- und Entsorgung als stabile Stütze der Daseinsvorsorge, ebenso wie die Energieversorgung, ständig gewährleistet sind. Die Corona-Pandemie hat das Land fest im Griff. Während viele Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe geschlossen sein müssen und weitere Einschränkungen im Hinblick auf Mutationen möglich erscheinen, sind die Verbände und Unternehmen der Wasserver- und Abwasserentsorgung besonders gefordert. Schließlich soll das Trinkwasser wie gewohnt verfügbar sein und das Abwasser entsorgt werden – und das jederzeit. Schon in normalen Zeiten nutzt die Wasserwirtschaft als sogenannte kritische Infrastruktur zahlreiche Systeme, um eine verlässliche Arbeit sicherzustellen. Aber wie steht es darum in den Zeiten der Pandemie? Die häufig propagierten Homeoffice-Lösungen sind in den Verwaltungen anwendbar. Für die technischen Mitarbeiter, die sich um die Anlagen kümmern, ist das jedoch absolut keine Option. Was aber, wenn diese coronabedingt ausfallen oder in Quarantäne gehen müssen?

Der Geschäftsführer des Landeswasserverbandstages Brandenburg e.V., Turgut Pencereci, ist von der Zuverlässigkeit der Verbände und Unternehmen vollständig überzeugt. Alle hätten rechtzeitig schon vor dem ersten Lockdown Hygienekonzepte entwickelt und ideenreich Vorkehrungen getroffen, um auch pandemiebedingte Personalausfälle auffangen zu können. So würden gut eingespielte Teams in unterschiedlichen Schichten, die sich nicht begegnen, arbeiten. Wasserwerke und Kläranlagen können zwar in Teilbereichen ferngesteuert laufen, eine Betreuung vor Ort bleibe aber unerlässlich, um Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Alle Aufgabenträger halten schon immer Personaleinsatzpläne für den Notfall vor, diese seien an die Pandemielage, auch nach der ersten Welle, angepasst worden. Gleichwohl müsse man immer ein waches Auge auf die aktuellen Entwicklungen haben. Zur Absicherung der Mitarbeiter sei der Publikumsverkehr zumeist eingeschränkt, die Erreichbarkeit aber stets gesichert. Es sei besonders hervorzuheben, dass sich die Aufgabenträger sofort untereinander helfen würden, wenn Not am Mann sei. Dafür habe man sich, wie auch schon vor der Krise, mit den Nachbarn abgestimmt. Die Brandenburger könnten deshalb sicher sein, dass die Wasserver- und Abwasserentsorgung verlässlich funktionierten. Trinkwasser sei das bestgeschützte und -untersuchte Lebensmittel. Ansteckungswege über das Trinkwasser sind nach derzeitiger Kenntnis ausgeschlossen.

Enttäuscht zeigt sich die Interessensvertretung der Wasserwirtschaft allerdings darüber, dass die Aufgabenträger nicht flächendeckend in die Krisenstäbe einbezogen würden. Wasser sei ein unverzichtbarer Teil der Ernährung und diene so der Gesundheit der Bevölkerung. Dies spräche aber auch für die Zuverlässigkeit der Brandenburgischen Wasserwirtschaft, denn offenbar gehe man seitens der Verantwortlichen wohl davon aus, dass für eine Mitwirkung in den Krisenstäben keine Notwendigkeit bestehe. Und jetzt zeige sich in besonderem Maß, dass die hohen technischen und wirtschaftlichen Investitionen in eine reibungslos funktionierende Wasserwirtschaft gut angelegt seien. Für die ebenfalls im Landeswasserverbandstag Brandenburg organisierten Gewässerunterhaltungsverbände ist die jetzige Situation gut beherrschbar. Die Arbeiten finden an der frischen Luft statt, so dass wie gewohnt gearbeitet werden kann. Sorge macht den Wasserversorgern allerdings der jetzt fallende Niederschlag. Dieser reicht immer noch nicht aus, um die Grundwasserbestände langfristig aufzufüllen. Man freue sich über jeden größeren Schnee- und Regenfall.

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