Wirtschaftsvertreter melden sich zu Wort

Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam:
Wir gratulieren den gewählten Abgeordneten zu ihrem Einzug ins Landesparlament. Die künftigen Fraktionen stehen sicher nicht vor einer einfachen Regierungsbildung. Unsere Betriebe erwarten daher zielorientierte Sondierungs- und Koalitionsgespräche, die ohne Zweifel Kompromisse brauchen, um die anstehenden Aufgaben zügig auf den Weg bringen zu können. Einzelinteressen sollten dabei nicht im Vordergrund stehen. Es bedarf zur Beantwortung der Zukunftsfragen kluge Entscheidungen, die auf Sacharbeit gründen. Wir wünschen uns von der neuen Landesregierung, dass sie einen klaren Schwerpunkt auf mittelstandsfreundliche Wirtschaftspolitik legt, die den Belangen des Handwerks in allen Regionen des Landes Rechnung trägt.

Damit unsere Betriebe wettbewerbs- und leistungsfähig bleiben können, stehen dabei so wichtige Aspekte wie der schnelle Breitbandausbau, der Ausbau des ÖPNV verbunden mit der entsprechenden Verkehrsinfrastruktur und der Abbau bürokratischer Hemmnisse im Fokus. Unsere Unternehmen leiden unter dem Fachkräftemangel, vor allem in den ländlichen Regionen. Daher können wir nur noch einmal unsere Forderungen unterstreichen, dass wir die künftige Landesregierung auch an solchen Kernpunkten wie einem leistungsfähigen Berufsschulnetz, einer mittelstandsfreundlichen Investitions- und Förderpolitik und einer kontinuierlichen praxisbezogenen Berufsorientierung in allen Schulformen messen werden. Auch darf der anstehende Strukturwandel in der Lausitz nicht dazu führen, dass andere Regionen auf der Strecke bleiben. Hier erwarten wir klare Maßnahmen.“

Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg:
Brandenburg braucht jetzt eine stabile und handlungsfähige Regierung mit einer klaren Agenda für Marktwirtschaft und mehr Wachstum. Nötig ist ein Koalitionsvertrag mit Substanz, der für attraktivere Investitionsbedingungen sorgt – nicht nur im Speckgürtel rund um Berlin, sondern auch in der Fläche. Wichtig für die Wirtschaft sind ein schnellerer Ausbau der digitalen Infrastruktur, bessere Schulbildung und bessere Verkehrsverbindungen.

Das Strukturstärkungsgesetz für die Lausitz muss zudem rasch eins zu eins umgesetzt werden, damit die Menschen spüren, dass sich die Politik um Lösungen und Arbeitsplätze für die Zukunft kümmert. Für die Firmen sind Weltoffenheit und Toleranz unverzichtbar, gerade mit Blick auf den Fachkräfte-Bedarf in der Zukunft. Offenbar ist bei einigen Bürgern die Unzufriedenheit groß. Die gute wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre ist nicht überall im Land angekommen. Hier muss die Politik gegensteuern.“

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