Brandenburgischer Handwerkskammertag fordert Ausweitung beim Kurzarbeitergeld

Im März wurden bei den Arbeitsagenturen im Land Brandenburg rund 14.400 Anträge auf Kurzarbeitergeld gestellt. Robert Wüst, Präsident des Brandenburgischen Handwerkskammertages, appelliert in diesem Zusammenhang an die Landesregierung, sich beim Bund dafür einzusetzen, dass in dieser schwierigen Situation eine Ausweitung und Aufstockung des gesetzlichen Kurzarbeitergeldes, zumindest bei geringen Einkommen, auf 80 Prozent erfolgen sollte.

„Die Arbeitnehmer tragen große Verantwortung in den Betrieben des Handwerks. Viele wissen nicht, wie sie in der aktuellen Situation ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen. Sie bangen mit ihren Betrieben um die Existenz. Nicht nur Kinderbetreuung müssen sie realisieren. Viele haben selbst Verbindlichkeiten zu erfüllen, die sie mit einem Kurzarbeitergeld von 60 Prozent bzw. 67 Prozent nicht leisten können. Kurzarbeiter auf Leistungen der Grundsicherung (Hartz IV) zu verweisen, wäre nicht respektvoll für die bisher gezeigte Leistungs- und Einsatzbereitschaft. Weiterhin sind für Handwerksbetriebe die Kosten für die Ausbildungsvergütungen in Zeiten von schmerzhaften Umsatzeinbußen eine enorme Belastung. Daher sollten auch Auszubildende bei den Regelungen zum Kurzarbeitergeld vollständig einbezogen werden. Sonst verstärkt sich der finanzielle Druck. Ausbildungsabbrüche sollen vermieden werden.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer schultern die Krise gemeinsam. Die ersten Hilfen kommen in der Wirtschaft an. Dies stimme die Wirtschaft positiv“, so Wüst. Daher bleibe er optimistisch, dass das Handwerk zügig wieder auf die Beine kommen wird. Wüst lobt die Landesregierung, mit den bisherigen Schritten richtige Zeichen gesetzt zu haben.

Dringend mahnte der Kammertagspräsident die Landesregierung an, Arbeitgebern und Arbeitnehmern erste Wege aufzuzeigen, wie die Wirtschaft und das Leben wieder hochgefahren werden sollen. „Uns ist klar, dass nicht einfach ein Schalter umgelegt werden kann. Aber es ist nötig, verantwortungsvoll kleine Schritte aufzuzeigen, um motivierende Signale der Hoffnung zu senden. Wirtschaft und Gesellschaft brauchen das, um nicht in Mutlosigkeit zu verfallen.“

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