Spargelkönigin Joelina eröffnet mit Ehrengästen die Saison

Am 7. April ist es endlich wieder soweit: Das Brandenburger Edelgemüse aus der Region ist wieder frisch zu haben. Spargel ist mit Blick auf den Flächenanteil die bedeutendste Gemüsekultur im Land Brandenburg und wurde im Jahr 2021 auf fast 3 900 Hektar gestochen. Die Ertragsfläche warum 100 Hektar kleiner als 2020, während die Erntemenge um 6 Prozent auf 21 100 Tonnen stieg und damit einem Ertrag von 55 Dezitonnen je Hektar entsprach.

Wissenschaft schafft Klarheit

Unter Spargelfolien lebt der Boden. Diese Nachricht erfreut Spargelanbauer, Umweltschützer und Konsumenten gleichermaßen. In den Spargeldämmen lebt der Boden. Daran ändern auch schwarze oder weiße Folien nichts, die auf den Feldern z.B. zur besseren Steuerung des Spargelwachstums ausschließlich in der Ernteperiode verwendet werden. Immer wieder geraten Spargelanbauer wegen der Folienabdeckung in die Kritik. Ihnen wird vorgehalten, dass darunter das Bodenleben leide. Nun gibt es durch die Wissenschaft Entwarnung. Eine Forschungsreihe des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau in Brandenburg hat gezeigt, dass die Entwicklung von Bodentieren z.B. Milben und Springschwänzen sowie Mikroorganismen z.B. Pilze und Bakterien in zeitweise abgedeckten Spargeldämmen nicht unterdrückt, sondern sogar überwiegend gefördert wird. Die Studie wurde vom Versuchs- und Kontrollring für den Integrierten Anbau von Obst und Gemüse im Land Brandenburg e.V. initiiert. „Wir wollten wissenschaftlich basierte Fakten haben, um eine sachliche Debatte führen zu können“, sagt Geschäftsführer Dr. Andreas Jende, der auch den Gartenbauverband Berlin-Brandenburg e. V. führt. Denn immer wieder sehen sich Spargelanbauer mit Vorwürfen konfrontiert, durch den Einsatz von Folie würden sie der Umwelt allgemein und dem Boden im Besonderen schaden. „Angebliche negative Einflüsse konnten nun durch langfristige Beobachtung und fundierte Untersuchungen widerlegt werden.“ Finanziert wurde das Projekt unter anderem durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz. Auch wenn abdeckte Felder optisch störend wirken, überwiegen die positiven Umwelteffekte des Folieneinsatzes in der Erntezeit. So wird Bodenabtrag durch Wind auf sandigen Flächen stark vermindert. Gerade das Verhindern des Verlustes an fruchtbarem und aktivem Oberboden sichert die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig. Daneben unterdrücken die Folien den Unkrautwuchs auf den Dämmen, was den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich reduziert. Zudem erleichtert die Folie den Erntehelfern das Spargelstechen, weil die Erde der Dämme lockerer bleibt und die Pflanzen durch die Temperarturerhöhung in kürzeren Abständen neue Stangen treiben. Das vermindert die Arbeitszeit pro Kilo Spargel, erhöht Einkommen sowie Motivation für die Erntehelfer. Die Produktionskosten lassen sich dadurch um bis zu 40 Prozent senken. Das garantiert frischen, hochwertigen Spargel aus der Region zu erschwinglichen Preisen, kurze Lieferketten und somit weniger CO2-Verbrauch.

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