Frauenkonferenz des DGB Berlin-Brandenburg

Transformation und Digitalisierung treiben in Wirtschaft und Gesellschaft einen tiefgreifenden Wandel voran, der Frauen neue Chancen eröffnet – beim beruflichen Aufstieg ebenso wie bei der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wie diese Möglichkeiten genutzt werden können, diskutierten die Delegierten der Frauenkonferenz des DGB-Bezirks Berlin-Brandenburg am Mittwoch in Berlin.

„Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise belasten berufstätige Frauen am stärksten. Die über ein Jahr anhaltende Ausnahmesituation hat viele Probleme, die zuvor schon existierten, verschärft und ins öffentliche Bewusstsein gerückt“, sagte die stellvertretende Bundesvorsitzende des DGB, Elke Hannack. Die Vorsitzende des Bezirksfrauenausschusses Berlin-Brandenburg, Susanne Feldkötter, unterstrich: „Diese Krisenerfahrungen haben bewirkt, dass Frauen aller DGB-Gewerkschaften in unserer Region mit geschärften Sinnen ihre Ansprüche so konsequent wie nie vertreten. Die Pandemie hat mit Homeoffice und Kurzarbeit Spuren bis in den privaten Bereich hinterlassen, betonte der Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Christian Hoßbach, in einem Grußwort an die Delegierten. „Ihr könnt Euch darauf verlassen, dass wir als DGB Berlin-Brandenburg alle Facetten einer guten Politik für Frauen auf der Agenda haben. Gesellschaftlichen Fortschritt wird es nur mit gleichzeitigem Fortschritt in der Gleichstellung geben.

In der Aussprache auf der Konferenz wurde deutlich: Der coronabedingte Rückschlag bei der Gleichstellung muss schnell überwunden werden. Gleicher Lohn und Rote Karten für Sexismus am Arbeitsplatz sind nicht genug. Gebraucht werden klare Strategien für die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen. Lohngerechtigkeit, also gleicher Verdienst für Frauen bei gleichwertiger Arbeit, bleibt ein Hauptziel der Gewerkschafterinnen – unverzichtbar vor allem deshalb, um die Erwerbsarbeit und die unbezahlte Sorgearbeit zu Hause zwischen Männern und Frauen gerecht aufteilen zu können.

Öffentliche Investitionen und Konjunkturprogramme nach der Krise müssen Frauen ermöglichen, mit Männern in Wirtschaft und Gesellschaft gleichzuziehen. Dies gelte vor allem für Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Im gleichen Maße müsse der Niedriglohnsektor, in dem sehr viele Frauen beschäftigt sind, auf ein Minimum zurückgeführt werden. Rednerinnen betonten: Gute Arbeit, tariflich bezahlt und sozial abgesichert, bleibt eine wesentliche Forderung der Frauen in den DGB-Gewerkschaften. Dies gelte besonders für die Arbeitsbedingungen in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen sowie für haushaltsnahe Dienstleistungen. „Schluss mit der Schwarzarbeit und 24-Stunden-Ausbeutung von osteuropäischen Haushaltshilfen und Pflegerinnen“, forderten die DGB-Frauen.

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