Situation wird nicht besser im Spree- & Schwarze Elster-Gebiet

Zu Wochenbeginn tagte die Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Extremsituation“. Die anhaltende Trockenperiode macht es erforderlich, dass die Arbeitsgruppe bereits wieder zusammentreten musste. Die Wasserbewirtschaftung im Spreegebiet erfolgt aufgrund der anhaltend angespannten meteorologisch-hydrologischen Situation und unzureichend gefüllter Speicher im dritten Jahr in Folge unter Extrembedingungen. Im Monat Mai wurde an der Station Cottbus lediglich 32 Millimeter Niederschlag gemessen, das entspricht 55 Prozent der mittleren Niederschlagsmengen. Der Regen am letzten Wochenende entspannte die Situation in keinster Weise.

Durch die anhaltende Trockenheit wurden bereits zahlreiche Maßnahmen zur Stützung der Spree umgesetzt. Dennoch sind fallende Wasserstände und Abflüsse an den Messpegeln zu verzeichnen. Der Abfluss in der Spree am Pegel Leibsch UP beträgt 1,58 Kubikmeter pro Sekunde (08.06.2020) und liegt damit deutlich unter dem mittleren Abfluss für den Monat Juni von 8,54 Kubikmetern pro Sekunde. Seitens der Ad-hoc-AG „Extremsituation“ wurde festgelegt, dass alle Maßnahmen ergriffen werden, damit der Pegel Leibsch UP ab sofort im Korridor von 1,0 – 1,5 Kubikmetern pro Sekunde gehalten werden kann. Daher werden nach und nach alle Ausleitungen in Grabensysteme geschlossen. Weiterhin werden die Landkreise und Städte, wenn nicht bereits geschehen, über etwaige Einschränkungen des Anliegergebrauchs von Oberflächenwasser entscheiden.

Der aktuelle Wasserstand der Talsperre Spremberg beträgt 91,61 Meter, Normalhöhennull. Bedingt durch die Abgabe, aber auch aufgrund der durch die ansteigenden Temperaturen zunehmenden Verdunstung, verringert sich der Wasserstand der Talsperre circa alle zwei bis drei Tage um einen Zentimeter. Die geplanten Baumaßnahmen an der Talsperre Spremberg verschieben sich auf Mitte Juli 2020. Der für die Baumaßnahmen erforderliche maximale Wasserstand von 91,50 Meter Normalhöhennull wird zum erforderlichen Zeitpunkt erreicht.

Im oberen Einzugsgebiet der Spree (Sachsen) ist die Lage ebenfalls prekär. Das Wasser des bereits jetzt zur Nutzung herangezogenen Speicherbeckens Bärwalde reicht bei unveränderten Wetterverhältnissen maximal bis Ende Juni. Danach stehen noch geringe Wassermengen aus dem Speicherbecken Lohsa I und aus der Talsperre Bautzen zu Verfügung. Die Talsperre Bautzen ist aktuell nur zu 70 Prozent gefüllt und die Talsperre Quitzdorf steht dieses Jahr wegen Wassermangels gar nicht zur Verfügung.
Der Sulfatgrenzwert von 250 mg/l der Trinkwasserverordnung wird ausnahmslos in allen Wasserwerken, welche Wasser aus der Spree entnehmen, eingehalten.

Schwarze Elster
An der Schwarzen Elster ist die Lage weiterhin sehr kritisch. Die Schwarze Elster führt sehr wenig Wasser. Am Pegel Neuwiese (Sachsen, zwischen Hoyerswerda und Senftenberg) werden noch ca. 0,25 Kubikmeter pro Sekunde gemessen. An der Landesgrenze zu Brandenburg fällt die Schwarze Elster aber trocken.
Aufgrund der fehlenden Zuflüsse und der steigenden, aber noch moderaten Verdunstung sinkt der Wasserstand im Speicher etwa einen Zentimeter alle zwei Tage. Aktuell liegt der Wasserstand des Speicherbecken Niemtsch bei 98,80 Meter Normalhöhennull.
Die Stützung des Abflusses der Schwarzen Elster am Pegel Biehlen erfolgt hauptsächlich aus der Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza mit dem Ziel, die Wasserqualität und insbesondere den pH-Wert unterhalb von Plessa zu stabilisieren. Aktuell beträgt der Abfluss am Pegel Biehlen 0,83 Kubikmeter pro Sekunde. Der mittlere Abfluss für diesen Pegel liegt im Juni normalerweise bei rund 2,22 Kubikmetern pro Sekunde.

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