Beschäftigte fordern mehr Lohn & zeigen Gesicht

Die Beschäftigten der Fürstenwalder Futtermittel-Getreide-Landhandel GmbH fordern mehr Lohn. Nur 0,5% mehr bot der Agrarhändler AGRAVIS Ost, zu dem der Fürstenwalder Standort mit seinen ca. 170 Beschäftigten gehört, jüngst in der Tarifverhandlung an. In Reaktion darauf beteiligen sich Mitarbeiter der Fürstenwalde FGL an einer Fotoaktion der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und zeigen Gesicht. Zusammen mit Beschäftigten anderer Standorte des Agrarhändlers in Ostdeutschland fotografieren sie sich unter dem Motto „Wir sind mehr wert!“ und machen so Druck für die 2. Verhandlungsrunde am 10. Februar. „Wir arbeiten mit Höchstbelastungen sowie immer weniger Arbeitskräften und sind stets sehr flexibel. Dafür wollen wir mehr Anerkennung. Das muss sich auch im Lohn niederschlagen. Gerade in Zeiten von Corona wird den Beschäftigten viel abverlangt, sei es durch veränderte Arbeitsorganisation oder die zusätzliche familiäre Belastung mit Kindern“, sagt Gewerkschaftsmitglied Regina Schmidt, die als Anlagenfahrerin im Betrieb tätig ist.

Betroffen sind in der Region auch viele Mitarbeiter in Außenlägern, Technikstandorten sowie Beschäftigte in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Im Tarifgebiet Agravis Ost verhandelt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten die Löhne und Gehälter für ca. 1.000 Beschäftigte. Nach einer Beschäftigtenumfrage der Gewerkschaft sind sieben von zehn Beschäftigte mit ihrem Lohn unzufrieden. Agravis gehört zu den größten deutschen Genossenschaftskonzernen in der Agrarwirtschaft und unterhält dutzende Standorte und Niederlassungen in den neuen Bundesländern. Dort zählen neben der Agravis Ost auch die Technikgesellschaften New Tec Ost und die Agravis Technik Sachsen-Anhalt/Brandenburg. Das Unternehmen vertreibt landwirtschaftliche Erzeugnisse und Agrartechnik und bietet in diesem Bereich mit verschiedenen Dienstleistungen und Reparaturen eine Rundumversorgung an. Nach Angaben des Unternehmens soll wieder eine Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Da muss auch etwas für die Beschäftigten drin sein, so die Gewerkschaft NGG. Am Standort Fürstenwalde wird Futtermittel produziert und vertrieben und mit landwirtschaftlichen Bedarfsgütern wie Saatgut oder Düngemitteln gehandelt. Der Vertrieb findet sowohl auf dem deutschen wie inzwischen auch auf dem polnischen Markt statt.

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