Parlamentarische Abend sorgte für viel Diskussion

Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband und der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches fordern eine schnelle und effiziente Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie. Denn mit einer raschen und konsequenten Umsetzung der Maßnahmen aus der Nationalen Wasserstoffstrategie wäre der Weg für ein neues wasserstoff-induziertes Wirtschaftswunder frei. Dies war die Botschaft an das Bundesverkehrs- und das Bundeswirtschaftsministerium. Veranstalter und Wirtschaftsvertreter diskutierten gemeinsam mit den Politikern, welche nächsten Schritte die Bundesregierung für eine schnelle und effiziente Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie veranlassen müsste. Der diesjährige Parlamentarische Abend des Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband wurde in Kooperation mit dem Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches veranstaltet und unterstützt von den Unternehmen TOTAL, thyssenkrupp Industrial Solutions, Union Instruments, Toyota sowie dem Karlsruher Institut für Technologie.

Ein neues wasserstoff-getriebenes Wirtschaftswunder in Deutschland könnte ein hehrer Wunsch bleiben, wie der kürzlich veröffentlichte Referentenentwurf des Bundesministerium Umwelt & Naturschutz zur Umsetzung der RED II leider zeigt. Der Vorschlag des BMU bedeutet, dass in den kommenden fünf Jahren nichts bei der Treibhausgasminderung der Antriebsenergie im Verkehr geschehen soll. Der derzeitige Fahrzeugbestand mit über 50 Millionen Benzin- und Dieselfahrzeugen wird praktisch nichts zum Klimaschutz beitragen können. Damit steht aber auch fest, dass weder die aktuellen Klimaziele noch die kürzlich in Brüssel angekündigten wesentlich ambitionierteren Ziele im Verkehr erreicht werden. Damit würgt gleichzeitig das Bundesministerium für Umwelt einen kosteneffizienten schnellen Markthochlauf einer Wasserstoffindustrie ab. Der deutsche Bürger wird somit dreifach geschädigt. Erstens finanziell durch den notwendigen Zukauf von Emissionsrechten anderer Mitgliedstaaten, zweitens durch die damit verbundenen wettbewerblichen Nachteile gegenüber den verkaufenden Mitgliedstaaten und drittens durch die ausbleibende Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft und der damit verbundenen Stärkung der erneuerbaren Industrien.

Um den Markthochlauf der Wasserstoff-Industrie ohne Zeitverzug kosteneffizient initiieren zu können, haben wir ein vorwettbewerbliches Markteinführungsprogramm für Brennstoffzellen-LKW bereits mit Vertretern der Logistikbranche bei dem letzten H2-Wirtschaftsgespräch dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur präsentiert. Ebenso haben wir in intensiver Abstimmung mit der GIZ und dem BMWI ein vorwettbewerbliches industrielles Markthochlaufprogramm von Elektrolysen und der Produktion von grünem Wasserstoff namens H2Global entwickelt. Ziel des Programms ist es, bis zum Jahr 2023 in enger Absprache mit der deutschen Industrie in weltweiten Zielmärkten nachhaltige Wasserstoff-Industrien mit aufzubauen – auf diese Weise werden einerseits Exportmärkte erschlossen, und anderseits kann Deutschland seine Klimaziele realistischer erreichen. Mit Hilfe dieser zwei konkreten Programme wird das Fundament erstellt, um zumindest den von der Bundesregierung in der NWS genannten Bedarf von 20 GW bis 2030 an grünem Wasserstoff zu bedienen: 5 GW über die heimische Produktion, ebenfalls in der NWS genannt, und 15 GW über den Import, so Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband.

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